Gastronomie - Corona lässt uns einfach nicht aus dem Würgegriff!

Verfasst von: Peter Michael Neuen
In den vergangenen Monaten habe ich regelmäßig mit Gastonomen in Mannheim gesprochen und einige Kommentare über die Auswirkungen von Corona auf Gastronomie-Betriebe in unserer Rhein-Neckar-Region verfasst. Bei meinen ersten Gesprächen vor ca. 6 Monaten betrugen die Umsatzrückgänge zwischen 80 bis 90 Prozent in den Monaten April 2020 und Mai 2020. Einige Betriebe mussten aufgrund der staatlich verordneten Kontaktsperre für Wochen schließen, einige haben nach der Lockerung der Auflagen gar nicht mehr geöffnet.

Nur die Unternehmen, die ihren Betrieb rechtzeitig auf Heim- und Lieferservice umgestellt haben, konnten in dieser Zeit wenigstens einen Teil ihrer Betriebskosten hereinholen, was besonders für die Betriebe galt, in denen die ganze Familie mitarbeitet. Besonders hart getroffen hat es die Betriebe, deren Kunden hauptsächlich aus Schülern und Büroangestellten bestand, da durch Schulschließungen und Umstellung etlicher Unternehmen auf „Home Office“ annähernd 90 Prozent der Kunden monatelang weggefallen sind. Das Ende April angelaufene "Corona-Soforthilfe-Programm für Selbständige" war zwar für viele Gastronomen eine Hilfe, aber eigentlich nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“.

Denn realistisch gesehen, wurden nur die allgemeinen Betriebskosten berücksichtigt, die Kosten für den Lebensunterhalt, die Privat- Miete, Versicherungen, Hypotheken für die eigene Immobilie und private Altersvorsorge fanden hierbei leider keine Anrechnung. Und auch die Stundung der Geschäftsmiete für die Monate März bis Mai 2020 war eigentlich nur eine „Augenwischerei“, da sie ja verzinst nachgezahlt werden musste. Seit dem Ausbruch von Corona und dem ersten „Lock Down“ sind nun 8 Monate ins Land gegangen vergangen und die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Gastronomie- und Hotellerie-Betriebe können nicht verheerender sein.

Nachdem sich die Lage nach der (Nicht-) Urlaubszeit ab Mitte September wieder etwas gefangen hat und die Gastronomen wieder etwas Hoffnung geschöpft haben, wurden sie nach nur sechs Wochen relativer Normalität wieder von der nächsten Schockwelle eingeholt. Der zweite „Lock Down“, der in der ersten November-Woche von der Bundesregierung in Kraft gesetzt wurde, lässt sie wieder verzweifeln. Die bundesweiten Weihnachtsmärkte wurden ja schon vor einigen Monaten gestrichen, jetzt fällt auch noch das gesamte Weihnachtsgeschäft aus, da ja sämtliche Restaurants bis auf weiteres geschlossen bleiben müssen.

Es ist fraglich, wie viele Betriebe diesen „zweiten Lock Down“ überleben, denn nach jetzigem Stand werden auch die betrieblichen, geschäftlichen, privaten oder Vereins- Weihnachts- oder Sylvester-Feiern aufgrund des allgemeinen Kontaktverbotes aller Voraussicht nach ins Wasser fallen. Und eine Besserung ist auch für die kommenden Monate nicht zu erwarten, so dass es momentan für die Branche überhaupt keinen Hoffnungsschimmer mehr gibt und die Hoffnung stirbt ja leider zuletzt! Ich wünsche der Gastronomie alles Gute und hoffe, dass es irgendwann und irgendwie weitergeht, denn ohne ein gutes Mittag- oder Abendessen in einem behaglichen Restaurant meiner Wahl ist das Leben eigentlich weniger lebenswert!

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Artikelsignatur: Peter Michael Neuen | Autoren-Ressort: economy.reporters.de
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