Das Hamberger Moor erhält mit Naturefund eine Zukunft

Verfasst von: Sylvia Haendschke
Hamberger Moor in Niedersachsen
Hamberger Moor in Niedersachsen  Bild: Naturefund
Das Hamberger Moor liegt nur wenige Kilometer vom Künstlerdorf Worpswede im Landkreis Osterholz in Niedersachsen entfernt und ist Teil des berühmten Teufelmoors. Seit einigen Jahren war es als selbstständiges Naturschutzgebiet geführt. Erst seit einiger Zeit ist es Teil des 27.000 Hektar großen Naturschutzgebietes Teufelsmoor. Einige Flächen des Moores werden allerdings immer noch landwirtschaftlich genutzt, was zur Degeneration der natürlichen Moorgebiete führt. Dabei ist es so wichtig, Moore zu schützen.

Das wunderschöne Hamberger Moor im Norden Deutschlands ist ein wichtiger Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen, die sich an die teilweise extremen Lebensbedingungen angepasst haben, wie zum Beispiel der streng geschützte Graue Kranich (Grus Grus), die Kreuzotter (Vipera berus), die (Gallinago gallinago), die Uferschnepfe (Limosa limosa), die Krickente (Anas crecca), die blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea), der Moorfrosch (Rana arvalis), der Hochmoorbläuling (Plebejus optilete) und der Sonnentau (Drosera). Ideal für die Kraniche sind flache Moorseen, die schon dank einiger Renaturierungsmaßnahmen wieder im Moor entstanden sind.

Hier können die Kraniche geschützt vor ihren Fressfeinden brüten. Als Bodenbrüter sind sie stets besonderen Gefahren im Moor ausgesetzt. Um ihre Gelege und die Jungen darin vor Räubern wie Mardern, Wildschweinen und Füchsen zu schützen, bauen sie sie in knietiefem Wasser. Das zum Nestbau genutzte Gewässer kann dabei sogar kleiner als ein Hektar sein. Wichtig ist nur, dass es eine Wassertiefe von 30 bis maximal 60 cm besitzt. Es wird zurzeit vermutet, dass ein Kranichpaar im Hamberger Moor brütet. Das wäre eine wirklich große Sensation.

Moorschutz bedeutet auch Klimaschutz

Gerade heute ist der Schutz von Mooren sehr wichtig. Denn Moore speichern Biomasse und mit ihr eine ganze Menge CO2 im Torf, und zwar schon über Jahrtausende. Sobald das Moor entwässert und sein Torf abgebaut wird, entweicht das so lang gespeicherte CO2 wieder in die Atmosphäre. Mit der Trockenlegung und dem Abbau wird somit ein wichtiger CO2-Speicher zerstört. Moore speichern einen enormen Anteil an CO2, und zwar bis zu 30 % des natürlichen CO2 bei gerade mal 3 % Fläche, die sie weltweit bedecken. Dabei wachsen Moore pro Jahr durchschnittlich nur 1 mm. Das bedeutet, ein Spaten voll Torf muss 300 Jahre wachsen.

Naturefund hat sich gemeinsam mit dem NABU Hambergen, der Unteren Naturschutzbehörde Osterholz-Scharmbeck sowie mit weiteren Partnern vor Ort das Ziel gesetzt, mindestens 50.000 m² Moor zu kaufen und zu schützen. Mit Pflegemaßnahmen wie dem Entkusseln, das Abdichten und Verfüllen der meist alten Entwässerungsgräben sowie das Errichten von Dämmen, damit das Wasser in der Fläche bleibt, soll sich das degenerierte Hochmoor zu einem Moor in Regenerationsstatus entwickeln. Naturefund ist mit weiteren Eigentümern von ehemaligen Moorflächen im Gespräch. Mit nur 5 € können Sie helfen und dauerhaft 3 m² Moor sichern. Mehr Informationen finden Sie bei Naturefund.

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Artikelsignatur: Sylvia Haendschke | Autoren-Ressort: quantenatem.reporters.de
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