Mannheim: Was bedeuten 6 Monate Corona für die Gastronomie?

Verfasst von: Peter Michael Neuen
Vor über 4 Monaten habe ich bereits einen Kommentar über die Auswirkungen von Corona auf Gastronomie-Betriebe, also Restaurants, Bars und Imbiss-Stuben in Mannheim verfasst. Seit dem Ausbruch von Corona in Deutschland und dem absoluten „Lock Down“ sind nun 6 Monate vergangen. In den vergangenen Wochen habe ich mit Gastonomen gesprochen, die ich schon vor 4 Monaten bezüglich der Auswirkungen und der damit verbundenen finanziellen Einbußen auf ihr Unternehmen befragt habe.

Die Resonanz ist überall fast gleich: in den ersten 2 bis drei Monaten kam es zu Umsatzrückgängen von 80 bis 90 Prozent. Einige Betriebe mussten aufgrund der staatlich verordneten Kontaktsperre für Wochen schließen. Nur die Unternehmen, die ihren Betrieb kurzfristig auf Heim- und Lieferservice umgestellt haben, konnten dadurch in dieser Zeit zumindest einen Teil ihrer laufenden Betriebskosten hereinholen. Auch hat es die Unternehmen weniger hart getroffen, in denen die ganze Familie mitarbeitet, denn nur dadurch sind sie einigermaßen über die Runden gekommen. Aber betriebsbedingte Kündigungen mussten in den meisten Betrieben erfolgen.

Besonders hart getroffen hat es die Restaurants oder Imbiss-Shops, deren Kundenstamm hauptsächlich aus Schülern, Studenten und Büroangestellten bestehen, denn durch die Schulschließungen und die Umstellung vieler Betriebe auf Home Office sind fast 90 Prozent der Kunden weggefallen. Auch das Ende April angelaufene Programm "Corona-Soforthilfe für Selbständige" war zwar für viele Betriebe eine Hilfe, aber realistisch gesehen nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Besonders hart getroffen hat es die Restaurants oder Imbiss-Shops. Denn deren Kundenstamm bestand hauptsächlich aus Schülern, Studenten und Büroangestellten und durch die Schulschließungen und die Umstellung vieler Betriebe auf Home Office sind fast 90 Prozent der Kunden weggefallen.

Auch das Ende April angelaufene Programm "Corona-Soforthilfe für Selbständige" war zwar für viele Betriebe eine gewisse Hilfe, aber realistisch gesehen nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Denn realistisch gesehen, wurden dabei nur die allgemeinen Betriebskosten berücksichtigt, die Kosten für den Lebensunterhalt, die Privat- Miete, die Hypothek für die eigene Immobilie, Versicherungen und private Altersvorsorge fanden hierbei leider keine Anrechnung. Und die Stundung der Geschäftsmiete für die Monate März bis Mai 2020 war eigentlich auch nur eine „Augenwischerei“, verzinst nachgezahlt werden muss sie ja doch.

Und bei den neuen Soforthilfe-Programmen, die seit August anlaufen, werden Testate vom Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer für die Antragstellung benötigt, die existenzbedrohende Umsatzrückgänge gegenüber dem Vorjahr belegen müssen. Zumindest etwa stabilisiert und normalisiert hat sich die finanzielle Situation erst wieder Mitte September mit dem Beginn des neuen Schuljahres und dem Ende der Urlaubszeit. Trotzdem steckt den Kunden bzw. Gästen das Geld noch mehr so locker in der Tasche, denn Kurzarbeit und die Furcht vor einer zweiten Corona-Welle im Herbst sorgen für eine gewisse Angst vor der Zukunft. Mehrere Betriebe teilten mit, dass sie in 2020 mit Umsatzrückgängen von 60 Prozent rechnen. Und ohne Gastronomie fehlt uns allen etwas im Leben!

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Artikelsignatur: Peter Michael Neuen | Autoren-Ressort: economy.reporters.de
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