Worms - Nibelungenstadt und Kulturtourismus

Verfasst von: Gisbert Kühner
Dom St.Peter
Dom St.Peter  Bild: Geka Presse&Foto
Worms ist die Nibelungenstadt. Der Mythos der Nibelungen, der nach dem Nibelungenlied seinen Ursprung um 1200 beim Königshaus der Burgunder hat, existiert in Worms noch heute. Aber auch die Luther´sche Reformation hat ihren Ausgangspunkt in Worms. Dom, Kirchen, Denkmale und andere Plätze laden zu einer Zeitreise in die welthistorische Vergangenheit von Worms ein.

Um 1200 liegt der Königshof der Burgunder in Worms. Der Sage nach hat Siegfried den Königen Nibelung und Schilbung deren Schatz auf Streifzügen entrissen. Den Namen Nibelungen erhielten die Herrscher erst als Hagen Siegfried ermordete und dessen Gold im Rhein versenkt hat. Soweit die Sage. Quellen bestätigen, dass die Burgunder im 5.Jahrhundert in Worms gelebt haben. Lange war es dann ruhig um die Nibelungen und das Nibelungenlied. Ende des 18. Jahrhunderts tauchen Handschriften des Nibelungenlieds auf und die Nibelungen werden wiederentdeckt. Um 1890 entstand das Festhaus im Nibelungenstil. Ende des 20.Jahrhunderts wird in der staufischen Stadtmauer das Nibelungenmuseum eröffnet. Nibelungenfestspiele und Mittelaltermarkt "Spectaculum" sind seit Jahren kulturelle Höhepunkte in Worms.

Luther-Denkmal (Bild: Geka Presse&Foto)

"Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist, Gott helfe mir, Amen,." antwortete Luther in seiner Verteidigungsrede auf dem Wormser Reichstag 1521. Nicht sicher belegt ist der Ausspruch : " Hier steh ich, Gott helfe mir. Ich kann nicht anders:" Der schon vorher mit Kirchenbann belegte Luther sollte auf Frage von Karl V. zu seinen in Büchern geäußerten Ansichten Stellung nehmen. Luther widerrief nicht. Das führte zur Verabschiedung des Wormser Edikts und der Verhängung der Reichsacht über Luther. Das Reformationsdenkmal wenige Meter vom Heylsgarten auf dem Lutherplatz erinnert an die standhafte Haltung Luthers. Zu Füssen Luthers sitzen seine Mitstreiter für die Kirchenrefom.

Marktplatz und Dreifaltigkeitskirche, Blick auf Dom (Bild: Geka Presse&Foto)

Das 1958 erbaute Rathaus und die barocke Dreifaltigkeitskirche beherrschen den Wormser Marktplatz. Im Hintergrund erkennt man die Türme des Doms St. Peter.Vor dem Rathaus steht der Gerechtigkeitsbrunnen. Justitia schmückt den Brunnen über Neptun und Herkules.  Die Dreifaltigkeitskirche entstand zwischen 1709 und 1725 dort, wo das alte Rathaus stand. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg und dem verheerenden Stadtbrand waren das alte Rathaus, Kirchen und Klöster ein Raub der Flammen. Die Dreifaltigkeitskirche erinnert an den Ort, an dem Martin Luther den Widerruf seiner Thesen verweigerte. Die alte Kirche bot im Innern 3000 Kirchenbesuchern Platz. Die Kirche hatte eine vollkommen ausgemalte Decke mit dreiseitig umlaufenden Galerien, Nach dem Brand wurde das Innere der Kirche  1945 im Stil der 50-er Jahre gestaltet. 

Dom St. Peter (Bild: Geka Presse&Foto)

100 Meter über dem Meeresspiegel auf dem höchsten Hügel der Stadt Worms entstand um 1200 der Dom St. Peter. Erbaut wurde er auf den Grundmauern einer frühromanischen Kathedrale.Der Dom verfügt über 4 Türmen und 2 Kuppeln, erbaut  in mehreren Bauphasen. Neben den Domen von Mainz und Speyer ist der Dom St. Peter eine der bedeutendsten romanischen Kirchen Deutschlands. Auch der Dom wurde in den Pfälzischen Erbfolgekriegen geplündert und zerstört. Der Großteil des Innenraums wurde im Barockstil wieder aufgebaut. Der barocke Hochaltar wurde z.B. von 1738 bis 1740 von  Balthasar Neumann geschaffen. Die Saliergruft als Grablege der Angehörigen des salischen Königshauses und die Taufkapelle sind weitere einmalige Schätze des Doms St.Peter.

Hochaltar
Hochaltar
Langhaus

Der älteste jüdische Friedhof Europas befindet sich in der Nähe des Willy-Brand-Rings. Heiliger Sand heißt er. Ungefähr 2000 Grabsteine sind noch vorhanden. Der Friedhof entstand wohl zur gleichen Zeit wie die Synagoge in Worms, also im 11. Jahrhundert. Alle Grabsteine sind nach Süden ausgerichtet und gemäß der religiösen Vorschrift, dass Friedhöfe außerhalb des Wohngebiets liegen müssen, fand der Friedhof seinen damaligen Standort. Im Übrigen hatten zu dieser Zeit 10% der Bevölkerung Worms jüdische Wurzeln. Die rekonstruierten Gebäude der Judengasse sind Zeitzeugen der jüdischen Kultur und des Glaubens. Am Synagogenplatz sind das Ritualbad und das Lehrhaus prägend, 

Worms ist eine Stadt der Museen. Eine excellente Kunstsammlung gibt es im Museum Heyselhof. Stadt- und Kulturgeschichte bekommt man im Museum im Andreasstift präsentiert. Miultimediales Museum bietet das Nibelungenmuseum. Worms ist Kulturstadt. Das Wormser Jazzfestival hat Weltruf. Die Nibelungenfestspiele als Open-Air direkt vor dem Dom sind Kunst- und Kulturgenuss pur. Der Mittelalter-Markt " Spectaculum" verzaubert seit Jahren die Besucher. Worms ist die Stadt des Kulturtourismus. Die Angebote der Kulturbehörde, insbesondere das Angebots der Führungen wird angenommen. Worms ein kultureller Geheimtip nicht nur für die Region.

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Artikelsignatur: Gisbert Kühner | Autoren-Ressort: www.Gisbert-Kuehner.reporters.de
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