Die Gärten der Welt in Berlin

Verfasst von: Sylvia Haendschke
Orientalischer Garten - Gärten der Welt Berlin
Orientalischer Garten - Gärten der Welt Berlin   Bild: Enno Haendschke
Die "Gärten der Welt", eine 21 Hektar große Anlage im Berliner Stadtteil Marzahn-Hellersdorf, stellen ein einzigartiges Gartenkonzept dar, das originale Beispiele der Gartenkunst aus dem Orient, Europa und Asien zeigt. Gestalterisch werden die einzelnen Gärten unter anderem durch die Religion der jeweiligen Kultur des Landes geprägt.

Die eingezäunte "Gärten der Welt"-Anlage umfasst neun Themengärten und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Erholung, Ruhe, Naturbeobachtungen, Spiel und Unterhaltung. Sie steht seit 2000 unter der Leitung der Grün Berlin Park und Garten GmbH und wird stetig erweitert. Die verschiedenen Gartenkonzepte wurden von Gartenarchitekten der jeweiligen Länder geplant und umgesetzt. Sogar die Materialien der Bauten, die Steine und Pflanzen wurden von dort nach Berlin gebracht. Hier befindet sich der größte Chinesische Garten Europas, auch als „Garten des wiedergewonnenen Mondes“ bekannt, der als erster Garten in der Anlage entstand. Anschließend folgte der im Zen-Stil gehaltene Japanische Garten, der auch „Garten des zusammenfließenden Wassers“ genannt wird.

Das Thema Wasser greift der Orientalische Garten als „Garten der vier Ströme“ ebenso auf. Er wird von paradiesischen Wasserspielen eingerahmt. Der Koreanische Garten, auch „Seouler Garten“, beeindruckt durch abstrakte Figuren und eine naturnahe Landschaft, die ein Abbild der realen Landschaft in Korea darstellt. Der Balinesische Garten mit Tempeln und Wohnkomplex hingegen befindet sich in einem Gewächshaus und ist von tropischer Vegetation umgeben. Die blühenden Anfänge der europäischen Gartenkunst werden den Besuchern mit dem Italienischen Renaissancegarten näher gebracht, der mit typischen geometrischen Blumenbeeten, Skulpturenschmuck, Eibenhecken und einer Loggia aufwartet. Er trägt den Namen "Giardino della Bobolina".

Auch ein christlicher Garten wurde angelegt, der ein „Raum der Sprache und des Wortes“ darstellt und sich gut in die Anlage einfügt. Eine riesige, wunderschöne Blumenoase ist der Karl-Foerster-Staudengarten, der sich als Beispiel der deutschen Gartenkunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigt. Der Schriftsteller und Staudenzüchter hat vor knapp 100 Jahren mit seinen Büchern, seinem Garten und die Einführung vieler Kultur- und Wildstauden die deutsche Gartenkultur nachhaltig beeinflusst. Vor allem aber sind seine Ideen wie "Der Garten der sieben Jahreszeiten" oder „Der Garten für intelligente Faule“ auch heute noch sehr inspirierend.

Italienischer Renaissancegarten ©Enno Haendschke
Pflanzen und Wasserspiel - Orientalischer Garten©Enno Haendschke
Chinesischer Garten im Regen ©Enno Haendschke
Karl-Foerster-Staudengarten ©Enno Haendschke
Koreanischer Garten ©Enno Haendschke
Japanischer Garten ©Enno Haendschke

Weitere Attraktionen sind der Heckenirrgarten mit immergrünen Eibenhecken und das große gepflasterte Labyrinth. Damit sind die verschiedenen Bereiche gemeinsam mit den großen Spiel- und Liegewiesen eine abwechslungsreiche Erholungsoase für die ganze Familie. Besonders im Sommer, aber auch vereinzelt während der übrigen Jahreszeiten finden in der Anlage kleine und große Veranstaltungen statt. Sogar Trauungen können im „Saal der Empfänge“ im Orientalischen Garten oder im Steinboot des Chinesischen Gartens vollzogen werden. Für den kulinarischen Genuss befinden sich zum Beispiel im Chinesischen Garten ein Teehaus und ein Pavillon-Imbiss. Kuchen- und Kaffeespezialitäten sowie leckere Eiskreationen gibt es in der Nähe des Koreanischen Gartens im Cafe aux Jardins.

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