Verlässlichkeit der Berichterstattung

Verfasst von: Marc Störmer
Nachrichten wie im Kindergarten
Nachrichten wie im Kindergarten  Bild: Marc Störmer
Frankfurt, Journalisten und Reporter im Kampf um die Wahrheit, oder? Und das gerade jetzt, 2017, ein Jahr, in dem der Wahrheitsgehalt von Presseartikeln kaum noch klar von Fake News zu unterscheiden ist. Doch viele Schreiber leisten vorsätzlich ihren Beitrag dazu, Leser zu verunsichern. Die Headline im Kontext zum Inhalt einer Reportage verkommt zum Lockmittel im Kampf um Klickraten. Auf der Strecke bleibt: Die Wahrheit.

Twitter, Facebook und Blogs. Abertausende von Blogs ermöglichen es dem Leser nicht mehr, richtig von falsch und wahr von gelogen zu unterscheiden. Oft ist gelogen auch nur gar nicht oder schlecht recherchiert. Wie denn auch? Stecken hinter den unzähligen, öffentlichen Blogs doch oft nur Private Meinungsverbreiter, die ihre persönliche Meinung der Öffentlichkeit - dem Leser - in einer Art und Weise zur Verfügung stellen, als handele es sich um einen gut recherchierten Sachverhalt, der die Wirklichkeit widerspiegelt. Wenngleich in der Medienlandschaft schon immer eine gewisse Neigung zu Populismus - egal ob rechts oder links - herrschte, so waren doch die daraus resultierenden Nachrichten in irgendeiner Form recherchiert.

Recherchiert und Nachvollziehbar. Der Verfasser konnte an dem Wahrheitsgehalt seines Artikels festgenagelt werden und musste gegebenenfalls für den Inhalt gerade stehen. Da Falschnachrichten und persönliche Meinungen das Netz Tsunamiartig überfluten, ist es für den gemeinen Leser fast unmöglich, den Wahrheitsgehalt herauszufiltern. Dazu bedarf es einer extrem kritischen Betrachtungsweise von News und dem entsprechenden Verbreitungsmedium. Der Leser möchte informiert werden und weigert sich, Nachrichten zu hinterfragen, zu kritisieren und anzuzweifeln. Wozu auch? Wird es doch auf absehbare Zeit nicht zu einer Veränderung in der Leserkultur kommen. Umso mehr sind die seriösen Medien in der Pflicht, sich nicht unbedacht und voreilig an der Verbreitung von Fakenews zu beteiligen.

Auf der Suche nach zuverlässigen Medien

Auch wenn sich die Leserkultur der gemeinen Leser auf absehbare Zeit nicht ändern wird, so sind doch viele Leser aus diversen, insbesondere beruflichen Gründen auf verlässliche News angewiesen. Sind doch in der Vergangenheit genügend Beweise dafür erbracht worden, dass mit Fake News milliardenschwere Konzerne in's wanken geraten und sogar US-Päsidenten gewählt werden können. Fake News also eine neue Form von Macht? Ja! Große Regierungen nutzen bereits aktiv und nachweislich soziale Medien, um politisch motiviert und gezielt Fake News zu verbreiten. Siehe Russland, Türkei und Weitere. Da Fake News grundsätzlich mit populistischen Headlines auftreten, eignen sie sich hervorragend als Trägermedium um Falsche Meinungsbildungen zu forcieren. Meist erfolgreicher wie die Bild Zeitung.

Seriöse Medien vs. Fake News

Dummerweise, anders lässt sich das nicht ausdrücken, passiert den seriösen Medien - altbekannte, große Tageszeitungen und Online Medien - ab und zu immer wieder ein Fauxpas, indem sie auf den Zug "Fake News" aufspringen und eine falsche News verbreiten aus Angst, eine Sensation zu verpassen. Dieser Fauxpas ist fast unverzeihlich, bringt er doch die Glaubwürdigkeit verlässlicher Medien in Verruf. Doch längst haben das die "Großen" erkannt und arbeiten aktiv an der Vermeidung der Verbreitung von falschen Nachrichten. Zur Belohnung steigen die Auflagen und Klickraten der vermeintlich seriösen Verlagshäuser zur Zeit wieder wie nie zuvor. Fazit: Ehrlichkeit zahlt sich auf lange Sicht immer aus. 

Licht in's Dunkel des Fake News Dschungels bringt unter Anderem die Plattform hoaxmap.org, eine Seite der Heinrich-Böll-Stiftung. Eine eindrucksvolle Auflistung geografisch sortierter Fake News samt Auflösung der Fake News in einer Klarstellung verdeutlich das Gefahrenpotential der populistischen Headlines. Die zumeist ernüchternde Wahrheit hinter der vermeintlichen Fake News ist längst nicht mehr so spektakulär wie die ursprüngliche News und wird vom Leser auch gar nicht mehr mit der selben Intensität und Emotionalität wahr genommen. Genau darin liegt das Potential und die Gefahr der Fake News. Sie ist einfach stärker und prägnanter als die Klarstellung. 

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