Eine Medizin gegen alle Krankheiten

Verfasst von: Marion Wolters
Wie einfach wäre es, wenn es ein Medikament gegen jede Krankheit gäbe? Höchsteffizient, einfach in der Anwendung und bezahlbar für jeden Menschen? Geforscht wird schon seit vielen Jahren. Erste Ergebnisse lieferte die mRNA-Technologie, wobei das kleine "m" vor "RNA" für "messenger" steht. Katalin Karikó half, den Wirkstoff für die Coronaimpfung zu entwickeln und wurde dafür 2023 mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet. Welche weiteren medizinischen Möglichkeiten eröffnen RNA-Schnipsel der Menschheit? Mehr Informationen von und über Prof. Dr. Anastasia Khvorova.

Frau Prof. Dr. Anastasia Khvorova wuchs in Russland auf. Ihr Vater war Physikprofessor. Er erzählte, was am Tag bei seiner Arbeit passiert war, brachte Graphiken und teils auch Geräte mit. Dies motivierte Anastasia Khvorova, an der staatlichen Universität Moskau zu studieren, was sie als "Harvard Russlands" bezeichnete. Mit einem Stipendium hatte sie die Möglichkeit, in Strasbourg zu forschen. Sie beschloss, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen. Die politische Situation veränderte sich, die Sowjetunion brach zusammen. Frau Khvorova gelangte in die USA, wo sie auch heute noch als Professorin am Institut für RNA-Therapien an der UMass Chan Medical School arbeitet.

Gerade wurde sie mit dem 2,5 Millionen dotieren Preis der Else Kröner-Fresenius-Stiftung ausgezeichnet. Sie wird das Geld für die Entwicklung neuer RNA-Therapien nutzen. Frau Prof. Khvorova erforschte und erforscht die Huntington Krankheit. Sie entsteht durch kurze RNA-Schnipsel, die sich wiederholen. Es ist bekannt, dass dies in jungen Jahren nicht von Bedeutung ist, in späteren Jahren jedoch problematisch für die Nervenzellen wird, da sie immer länger werden. Denn sie beginnen dann, ihre Funktion zu verlieren, hängen zusammen und die Zellen sterben. Meistens geschieht dies zwischen 40-50 Jahren.

Das führt bei den Patienten z.B. zu emotionalem Stress, der Unfähigkeit das Verhalten zu kontrollieren und zu Depressionen. Die Schwierigkeit, dass die neuen RNAs den Weg ins Gehirn schaffen, hat Frau Professor Khvorova überwunden. Sie hat RNAs geschaffen, die verhindern sollen, dass die Huntington-Gene länger und länger werden. Sobald sie das Gehirn erreichen, färbt sich das Gehirn pink. Durch chemische Modifikation werden die RNA-Schnipsel in einer Körperzelle aufgenommen und in Fetttröpfchen eingeschlossen. Sie bleiben dort und setzen sich erst nach und nach frei. Daher reicht es, sie nur alle sechs bis zwölf Monate zu verabreichen.

Grundsätzlich gibt es in jedem Gen einen Reparaturmechanismus, der aber nicht immer erfolgreich ist. Wie oben angedeutet, unterstützen Anastasia Khvorovas RNAs die Huntington-Gentranskription so, dass die Gene tatsächlich lebenslang normal lang bleiben. Der Mechanismus, mit dem dieses bewirkt wird, könnte auch für alle anderen Krankheiten genutzt werden, so die Hoffnung auf künftige Forschungsergebnisse. Was wäre, wenn die zugeführten RNAs es in jedem Organ schaffen würden, beispielsweise einen krank machenden Genabschnitt einzufangen und abbauen, somit die Krankheitsentstehung verhindern könnten? Die Zeit für ein Medikament, das gegen alle Krankheiten wirkt, naht. https://www.amazon.fr/apercevoir-sourire-Marion-Wolters/dp/3750418217