Schmetterlingshafte Adaptionen des Weltbürgers
Weltbürger arbeiten in ihren jeweiligen Berufen überall auf der Welt. Sie sind interkulturell bewandert, ihr Sicherheitsdenken ist nicht sehr ausgeprägt. Für sie ist Leben sehr viel mehr als nur Überleben. Sie wollen ihre Lebendigkeit mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln spüren. Alles, was möglich ist, in seiner Gänze ausschöpfen. "Wie viele Leben kann ich in einem Leben leben?", fragen sie sich. Neugierig und experimentierfreudig zeichnen sie mit zwei oder drei Gedanken beispielsweise eine amüsante, ein wenig entrückte Szenerie, die der libertären Eleganz der Eloquenz nahezukommen scheint.
Anders interpretiert verleiht sie der neuen Kunstfigur eine Exklusivität, die sich in einem enthemmten Exzentrismus ebenso wie in einem staatsbürgerlichen Rahmen ausleben ließe. Weltbürger kennen die Events auf der ganzen Welt. Wie Schmetterlinge von Blume zu Blume fliegen, reisen sie von Ort zu Ort. Bereichern und befruchten die Menschen dort, wirken als Entwicklungshelfer. Sie adaptieren die notwendigen Verhaltensweisen, lassen sich von ihnen beeinflussen, mischen sie, geben sie weiter. Ebenso sind sie mit dem Mixen verschiedener Kunstrichtungen vertraut, die ihnen bei der Schaffung einer neuen Rolle, eines neuen Lebens helfen.
Sie stellen sich ein Musiklabor vor, indem man die Eigenschaften von Musikstilen sezieren kann. So schleudern sie, geben Substanzen hinzu, säubern sie, extrahieren die Essenz. Um diese Essenzen dann unterschiedlich zu kombinieren und in die jeweiligen Lebensbereiche der neuen Kunstfigur zu integrieren. Ein faszinierendes Experiment, das auch mit der Kunstform Tanz durchgeführt werden kann. Die Weltbürger hören einen neuen Musikstil, tanzen dazu. Wie fühlt sich das an? Individualistisch, elitär, eigenwillig, mitreißend, improvisatorisch? Welche der Eigenschaften könnten für das neue Leben in abgewandelter, neu interpretierter Form genutzt werden?
Interessant ist es für diese Menschen auch, gleichzeitig laufende Musikstücke verschiedener Musikrichtungen tanzend zu erleben. Sich von der Musik so durchschütteln zu lassen, dass alles von einem abfällt. Inspiriert zu werden. Könnte man diese Wirkkraft auch auf andere Kunstrichtungen übertragen? Wie würde sich diese Vorgehensweise auf literarische Texte auswirken? Wären Sprache und Inhalt dann noch verständlich? Wie könnte so ein Text aussehen? All diese Fragestellungen gingen in die Kunstfigur mit dem gleichnamigen Buchtitel "Bleuciel de Sagesse" ein. Der Haupttext ist ein Gedicht, das Eigenschaften aus Punk und Jazz verbindet. https://www.bod.de/buchshop/bleuciel-de-sagesse-marion-wolters-9783752649000