Einzelheiten mit H.G.Gadamer -Neapel 1982

Verfasst von: Dr. Carlo Marino
Neapel (Bild: Carlo Marino)
Im Jahr 1982 traf ich den Philosophen Hans Georg Gadamer im Hotel Vesuvio, Neapel, und er gewährte mir dieses kurze Interview. Carlo MARINO: " Wie Sie die Philosophie Heraklits charakterisieren würde?" Hans Georg Gadamer:" Die erste Frage also ist das, wie Ich die Philosophie Heraklits charakterisieren würde. Mein Hauptpunkt ist er ist kein Kosmologe, wie seine Zeitgenossen, sondern vielmehr ein Denker der menschlichen Existenz in Gesellschaft und Stadt, ein Anthropologe und Moralist."

Carlo Marino : "Wieweit hat er, dieser Denker, eine echte Aktualität ?" H:G:Gadamer:" Wieweit hat dieser Denker eine echte Aktualität in einem Zeitalter dass zu ganz anderen Zielen der Perfektionierung unserer Zivilisation zustrebt? Ich glaube, dass diese Fragestellung eine etwas zu optimistische Charakterisierung unserer Zeit enthält. Vielleicht wir finden uns heute an der kritischen Wende in der es uns fraglich wird ob eine solche Zukunft der Menschheit unbegrenzt in ihrem Fortschritt technischen könnens erblickt werden darf und dann wird natürlich ein Denker hier am Anfang dieses grossen Abendländischen Lebensexperiment, steht plötzlich bedeudend. Dass Heraklit über den Unverstand der Menschheit klagt schliesst natürlich nicht aus, dass er hofft und erwartet, dass

Gedenktafel in Breslau (Bild: Credit: Wikipedia)

durch sein Wort einige zu Verstand erkommen, das ist vielleicht auch unser eigene Hoffnung für die Zukunft der Menschheit." C.Marino: "Und die Rolle Hegels an die Logik und das logisch Denken in der Geschichte?" Hans Georg Gadamer: "Die Rolle Hegels und seines Glaubens an das logisch Denken und das in der Geschichte, auch hier sind wir sicherlich nicht mehr imstande den Gedanken Hegels die Geschichte dem Gesetze der Vernunft zu unterworfen zu sehen ohne ein Standpunkt zu bejahen. Das einzige das wir mit Hegel, Ich meine, Ich heute teile ist die Ueberzeugung, dass der Weg des Menschen zu Freiheit für sein eigenes Bewusstsein und Wollen nicht umkehrbar ist. Er möge Zeit der Unfreiheit sein und immer wiederkehren, aber sie werden niemehr die Bejahung und die Zustimmung aller die etwa in der grossen Gottkönigtum der Vorzeit

als Selbstverständlich vorausgesetzt wurde." C.Marino: "Was ist für Hegel die Wahrheit des Werdens? " Hans Georg Gadamer: "Die Wahrheit des Werdens ist dieses, dass es nichts Dauerndes gibt und alles im Werden ist. Und Sie fragen mich ob sich Hegel Ansicht teile, ob das Sein und das Nichts dasselbe ist. Wir teilte diese Ansicht nicht, wir sagten etwas, wenn der nur Sein sagt, er sagt nichts wenn er nur Seyn sagt. Wir wollen etwas über das Seiend wissen, wenn wir etwas sagen und wir nur sagen da ist etwas und wissen wir nichts. Warum Heraklit so dunkel ist?

Nur er hat natürlich die vielsinnigkeit dichte, geschwiegene Sätze geliebt und im tiefsten dieser Sätzen den Nachbild tiefen Wahrheiten zu erwarten gegeben. Sie folgen soviele wie so sich die von des Satzes durch das Denken zu ersetzt das zerstört. Einsinnig das wenn die philosophische Sätze sagen, wenn die etwas sagen mit Hegel Gott ist das Eine das wir das nicht über ein uns bekannte Gegenstand etwas sagen. Sondern’s wir in den Gedanken des Einen Gott und uns selbst wiedererkennen. Als das Denken zerstört den Satz was das Denken ist und das äusserst nur das etwas über das anderes sagt sondern sich selbst verstehenden."

C. Marino: " Nach Heraklit die Menschen die Träumende sind die Wirklichkeit verbergen." Hans Georg Gadamer:" Es ist wahr, dass die Menschen, sagt Heraklit, die Träumende sind, wenn ihren Interessen nachjagen und sich die Wirklichkeit verbergen. Die wie nicht um die ihre eigenen Illusionen underdessen ist. Wie kann man, wie der Sicht das überwinden nur so wie alles erwachen aus Illusionen ein und der …. und derselbe ist. Auch das Mal wollte Heraklit in diesem Sinne ein Appell an den Menschen seine Gefangenheiten, Illusionen einzusehen und Irrealitäten sehen sollen."

Carlo Marino: "Wenn das Sein würde sein da?" Hans Georg Gadamer: "Die letzte Frage wenn das Sein, wann würde sein da. Nur, es ist immer da, dass heisst den ich Bewusstsein um den habe. Was da ist, das ist unser Dasein." Carlo Marino: "Zuletzt ein Urteil von die Zukunft der Menschheit." Hans Georg Gadamer:" Die Zukunft der Menschheit wurde davon abhängen ob es uns gelingt das ingeheure übermass ankönnen, ankonstruiren und anzerstören können unter kontrolle zu halten. Dazu bedarf der Vernunft und nicht nur des technischen Könnens. Ob die Vernunft der Menschheit ausreichend wird ihre Selbstzerstörung zu verhindern weiss kein stattlicher Mann." Carlo Marino:

"Ist möglich eine neue Welt von Humanismus wo Leonardo Da Vinci, Michelangelo wieder leben?" Hans Georg Gadamer: "Ich glaube, dass die Tradition des Humanismus in diesem Sinne nicht todt ist, sie ist nur im Augenblick und zwar seit einige Jahrhunderte mehr und mehr überwuchert von diese phantastischen Gläubigkeit an die Steigerung von Macht und Können, wenn diese Illusion durch den Herd der Wirklichkeit wiederlegt wird, Ich glaube das Fortleben humaner Bedehen und Lebenswirklichkeiten wieder sichtbar werden."Carlo Marino: "Danke schön Herr Professor Gadamer".Hier beendet ein spannende Interview, das auf eine altmodische, bespielte Kassette und in meiner Schublade seit vielen, langen Jahren der Wanderschaft blieb.Die Zeit ist vergangen, nicht die Empfindungen.

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Artikelsignatur: Dr. Carlo Marino | Autoren-Ressort: carlomarino@reporters.de
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