Die Geburt des Impressionismus, Kunst im Wandel

Verfasst von: Marc Störmer
Monet, Sommer 1874
Monet, Sommer 1874  Bild: Städel Museum Frankfurt, Pressemappe
Die "schwere" Geburt des Impressionismus beschreibt den Wandel der Kunst von der Detailgetreuen Malerei zur farbkleckshaften Darstellung von Szenen und Motiven. Mit 432.121 Besuchern 2015 zählt die Ausstellung "Monet und die Geburt des Impressionismus" zur mit Abstand erfolgreichsten Ausstellung in der 200 jährigen Geschichte des Städel Museums. Übrigens selbst im Jahre 1815 durch das Testament des Johann Friedrich Städel an die Bürger der Stadt Frankfurt vermacht.

Claude Monets, 1840-1926, einer der Maler, die den Impressionismus maßgeblich prägten. Seine "mittlere" Schaffensperiode wird der Geburtszeit des Impressionismus zugerechnet. Durfte Monet anfänglich seine Werke noch im Pariser Salon "Salon de Paris" ausstellen - eine regelmäßige Kunstausstellung, initiiert im Jahre 1667 durch  Ludwig dem XIV -, wurde ihm dies im Späteren versagt, als er seine eigene, nicht durch die Jury (Gremium, das ab 1804 über Zulassung zum Salon entschied) anerkannte Stilrichtung in der Malerei entwickelte. Bis heute steht die Jury des Salons in dem Ruf, Stilrichtungen wie Naturalismus, Romantik, dem Realismus und dem Impressionismus ablehnend gegenüber zu stehen.

Monet, Das Mittagessen 1868
Monet, Hotel des Roches Noires 1870
Monet, Sommer 1874

Doch nicht nur der impressionistische Stil brachte den Malern im 19. Jahrhundert die Missgunst der Jury des Pariser Salons ein. Sie begannen darüber hinaus, die Malerei in die Natur, nach Außen zu verlegen. War die angesagte Malerei doch vorher vom Interieur geprägt, bevorzugten sie Motive im Grünen. Bäume, Seen und Wiesen, auch Fabriken, Strassenzüge und Menschenansammlungen oder politisch geprägte Szenen wurden zu Motiven der Maler. Schließlich gründeten sie eine eigene Ausstellung um ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren zu können, den Salon de Refusés (Salon der Zurückgewiesenen) und stellten ihre Werke parallel zum Salon de Paris aus. Zu den Künstlern zählten Degas, Monet, Renoir, Sisley und Pissarro und Weitere.

Vétheul im Neben, Monet 1879 (Bild: Städel Museum Frankfurt, Pressemappe)

Zusätzlich zum impressionistischen Stil, wurde die Kunst-Epoche mit vielen Nebel- und Rauchbildern geprägt. Noch mehr Undeutlichkeit konnte man einem Kunstwerk kaum mehr einhauchen. Aus der Ferne betrachtet erkennt man noch Motive, lösen sich diese aus der Nähe betrachtet zu Farbklecksen auf. Mit zunehmendem Alter wagten sich die Künstler des 19. Jahrhunderts an vollkommen neue Ideen und prägten die darauf folgenden Kunst-Epochen mit ihrer Vielfalt. Anfangs noch wegen der finanziellen Sicherheit um die Gunst der Jury des Pariser Salons ringend. Da sie diese nicht mehr gewinnen konnten, endeten sie letztlich oft im finanziellen Ruin und konnten ihre Mieten nicht mehr zahlen. Dadurch mussten sie unter Anderem vor ihren Gläubigern fliehen. Eine wilde Zeit, nicht nur in der malerischen Kunst. Nur wer in der Gunst der Jury stand, dem lag auch das Geld zu Füßen.

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Artikelsignatur: Marc Störmer | Autoren-Ressort: mstoermer.reporters.de
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