Körperpflege duftende Seife selbst herstellen

Verfasst von: Reinald Döring
Seife aus pflanzlichen Inhaltsstoffen (Bild: Reinald Döring)
Kosmetik mal anders. Seife für die Körperreinigung und Körperpflege in der eigenen Küche selbst herstellen. Beschreibung der Vorgehensweise und Rezept. Mit einem Kochtopf kann man mehr anstellen als nur eine Mahlzeit zubereiten. Seife wird auch gekocht. Das ist nicht so schwierig, wie es sich zunächst anhört. Eine natürliche, herrlich duftende Seife ist schnell und einfach selbst hergestellt. Als persönliches Geschenk für Freunde ist so eine Seife ebenfalls sehr gut geeignet.

Verschiedene Düfte durch Aromaöle und andere Duftstoffe

Die Palette der verschiedenen Düfte, Aromen und wohltuenden Zusatzstoffe, die sich für die Herstellung einer Seife eignen, ist fast unendlich groß. Blütenblätter, Pflanzenteile, verschiedene Kräuter und Duftöle verleihen der Seife einen individuellen Geruch und pflegende Eigenschaften. Unterschiedliche Fette und Öle sind die Grundsubstanzen jeder Seifenrezeptur. Aromastoffe, Kräuter, Milch, Tee, Kaffee oder andere Zusatzstoffe und Komponenten werden später hinzugefügt. Das richtige Mischungsverhältnis ist hier genauso wichtig wie die Phantasie des Seifenkochs. Natronlauge, mit den Ölen und Fetten vermischt, wirkt als Emulgator und macht aus dem Gemisch eine flüssige Vorstufe der Seifenstücke. Diese Masse kann in beliebige Formen gegossen werden. Seifenstücke sind so in geometrischen Formen und in Tierformen möglich.

Hautpflege, Reinigung oder beides, Seife wie gewünscht

Die gewünschten Eigenschaften einer Seife werden durch die Verwendung verschiedener Öle, Wachse und Fette erreicht. Eine hautpflegende Seife ist aus anderen Komponenten zusammengesetzt als eine Seife, die nur eine gute Reinigungswirkung haben soll. Damit die Experimente bis zur ersten, selbst kreierten und hergestellten Seife nicht allzu lange dauern und Frust hervorrufen, gibt es im Internet einen Seifenrechner und jede Menge Tipps zur Seifenherstellung. Hier kann jeder, der Spaß am Seife kochen hat, das richtige Mischungsverhältnis der gewünschten Grundzutaten vom Computer berechnen lassen. Mit welchen speziellen Zutaten die Seife dann noch verfeinert wird, hängt in erster Linie von den persönlichen Vorlieben des Seifenkochs ab.

Ein Grundrezept für eine gut riechende, hautpflegende Seife

Die Zutaten sind berechnet für ca. 2 Kilo Seife, diese Menge ist ausreichend für viele Seifenstückchen zum Verschenken oder selbst verwöhnen. Man nimmt: 460 ml destilliertes Wasser, 192 Gramm Ätznatron ( Natronhydroxid ), 150 Gramm Palmöl, 300 Gramm Kokosöl, 450 Gramm Rapsöl, 430 Gramm Olivenöl, 150 Gramm Sonnenblumenöl und 25 Gramm Bienenwachs. Dazu kommen dann noch je nach Wunsch 2 bis 3 Hände voll getrockneter Blütenblätter. Das können Blätter von Rosen, Veilchen oder auch Ringelblumen sein. Ein aromatisiertes Öl kann ebenfalls noch zugegeben werden, damit die Seife gut duftet. Sie sollten hierzu nur naturreine Zutaten verwenden um damit möglichst Allergene vermeiden.

Zubereitung der Seifenmasse

Das Wasser in einer Plastikschüssel oder einem großen Becher mit dem Ätznatron vermischen. Dazu erst das Wasser einfüllen, dann das Pulver langsam zugeben und gut verrühren, bis das Pulver vollständig aufgelöst ist. Vorsicht, die Flüssigkeit erhitzt sich beim Vermischen selbsttätig. Die aufsteigenden Dämpfe nicht einatmen. Den Raum gut lüften oder die Mischung draußen herstellen. Die fertige Natronlauge vor der weiteren Verwendung abkühlen lassen. ACHTUNG: Ätzend. Unbedingt Gummihandschuhe und Schutzbrille verwenden. Nichts in die Arbeitsumgebung oder die Kleidung spritzen. Hier sollte Ihre Sicherheit an erster Stelle stehen.

Bienenwachs, Palmöl und Kokosöl in einem ausreichend großen Topf (vorzugsweise aus Edelstahl) bei kleiner Hitze schmelzen, bis alles so gerade flüssig ist. Abkühlen lassen, wenn die Masse unter 50 Grad heiß ist, kommen das Olivenöl, das Rapsöl und das Sonnenblumenöl dazu. Unter ständigem Umrühren mit einem Kunststofflöffel die abgekühlte Natronlauge in den Topf gießen, bis alles eine gleichmäßige, geschmeidige Masse bildet. Jetzt können die trockenen Blütenblätter ganz oder gemahlen untergerührt werden. Wer es besonders aromatisch mag, gibt noch etwas von seinem Lieblingsduft dazu. Etwa zehn bis zwölf Stunden dauert es bis die Seifenmasse erstarrt ist. Für einen ungetrübten Seifengenuss sollte die fertige Seife allerdings noch vier bis sechs Wochen reifen.

Seifenstücke nach Wunsch

Die Seifenmasse in die gewünschten kleinen oder großen Formen gießen und einen Tag stehen lassen. Silikonformen für Kuchen oder ähnliches eignen sich besonders gut, weil die fertigen Seifenblöcke leicht zu entnehmen sind. Da die Masse ziemlich schwer ist sollten Sie bei großen Formen auf ausreichende Stabilität achten. Im Zweifel zu weiche Silikonformen zur Stabilisierung mit Band oder Klebeband umwickeln. Große Blöcke können nach dem Ausformen in passende Stücke geschnitten werden. Ein Stück dieser Seife, in durchsichtige Folie verpackt, liebevoll dekoriert, und sie haben ein zu jeder Gelegenheit passendes, persönliches Geschenk.

Suchbegriffe, Druckversion und Feedback

Artikel wurde veröffentlicht: vor PDF erzeugen Inhalt beanstanden
Artikelsignatur: Reinald Döring | Autoren-Ressort: photowerkraum@reporters.de
Postfach 3081 | 59414 Unna
E-Mail: Reinald.Doering@reporters.de

Ähnliche Themen

Feeds RSS Feeds