Neckarsteinach - 4 Burgen und eine Altstadt

Verfasst von: Gisbert Kühner
Mittelburg
Mittelburg  Bild: Gisbert Kühner
Wer unterwegs auf der Burgenstraße ist, kommt in Neckarsteinach vorbei. Die Burgenstraße verbindet auf der Route von Mannheim bis Prag mehr als 90 Burgen. Im Neckartal zählen unter anderem die 4 Neckarsteinacher Burgen dazu. Aber Neckarsteinach hat mehr zu bieten als die 4 Ritterburgen.

Entlang der 1200 km langen Burgenstraße mit Start am Kurfürstlichen Schloss Mannheim über die Schlossanlagen in Schwetzingen und Heidelberg gelangen wir auf hessischer Gemarkung zu den Burgen von Neckarsteinach. Über der Altstadt gelegen und mit der Neckarsteiner Stadtmauer verbunden liegt die Vorderburg. Erste Eintragungen der Burg liegen aus dem Jahr 1341 vor. Erbaut wurde die Vorderburg aber bereits um 1200. Um diese Zeit lebte dort der Minnesänger Bligger von Steinach. Die Burg ist heute vermietet und Sitz der Warsbergschen Forstverwaltung. Ebenso um 1200 wurde die Mittelburg westlich der Vorderburg erbaut. Bauherren sollen die Grafen von Lauffen, die Lehensherren der Familie von Steinach gewesen sein. 

Bliggergasse
altes Fachwerkhaus
Kirchstraße
Schwalbennest (Bild: geka-pics (Gisbert Kühner))

1551 wurde die Burg im Renaissance-Stil umgebaut. Die Neckarseite erhielt Renaissance-Arkaden. Die anderen Seiten blieben unverändert. Nochmals umgebaut wurde die Mittelburg um 1835. Sie erhielt einen neogotischen Stil. Um 1220 wurde die Hinterburg gebaut. Erbauer soll soll Gerhard von Schauenburg gewesen sein. Im Rahmen des 30-jährigen Krieges 1630 wurde die Hinterburg beschädigt. Seither existiert sie als Ruine. 1335 schließlich wurde die Burg Schadeck erbaut. Im Volksmund wird sie Schwalbennest genannt. Grund dafür ist die Lage im Steilhang über dem Neckar. Wahrscheinlich im späten 15. Jahrhundert wurde das Schwalbennest zur Ruine. Neckarsteinach hat aber mehr zu bieten als seine 4 Burgen. Ein Besuch der Altstadt lohnt sich allemal. Ein besonderer Hingucker sind die beiden Kirchen.Die evangelische Kirche wurde 1483 im spätgotischen Stil neu erbaut. Bauherr soll Bligger XIV gewesen sein. 

evangelische Kirche (Bild: geka-pics (Gisbert Kühner))

Besonders sehenswert sind verschiedene Epitaphe der Landschad von Steinach. Direkt gegenüber befindet sich die katholische Herz-Jesu-Kirche. Erbaut wurde die Kirche um 1906 in neubarockem Stil. Der Hauptaltar stammt aus dem Jahr 1750. Die Seitenaltäre hatten interessanterweise ihren Standort ursprünglich in der evangelischen Kirche. Beide Kirchen sind in einen Rundgang eingebunden, der uns an historischen Gebäuden vorbeiführt. In der mittelalterischen Bliggergasse kann man alte Fachwerkhäuser bewundern. Reste der Stadtmauer gibt es ebenfalls zu bestaunen.Direkt an der Hauptverkehrsstraße steht das Fachwerkhaus Ambtmann, das heute als Restaurant geführt wird. In der Kirchenstraße stehen ebenfalls mehrere historische Fachwerkhäuser und im Innenhof in der Kirchstraße befindet sich der Schönauer Hof, der der Vorderburg zugeordnet wird. 

Altar Herz-Jesu-Kirche
Herz-Jesu-Kirche
Altar evangelische Kirche
Neckartal (Bild: geka-pics (Gisbert Kühner))

Neckarsteinach ist in das Neckartal eingebunden, dass sich von Heidelberg aus bis nach Mosbach durch die  Landschaft schlängelt. Viele Touristen nutzen die Gelegenheit mit einem der vielen Passagierschiffe von Heidelberg aus nach Neckarsteinach und wieder zurück zu fahren. Ein Ausflug, der sich immer lohnt. Und wer noch mehr Burgen besichtigen will, gelangt an der Burg Hirschhorn vorbei zu 2 weiteren sehr bekannten Burgen im Neckartal. Über dem Neckar thront die spätmittelalterliche Burg Guttenberg. Sie ist seit 1971 Sitz der  Deutschen Greifenwarte und zieht viele Touristen an. Ein paar Kilometer weiter neckarwärts liegt die Burg Hornberg. Auf der Burg hat Götz von Berlichingen gelebt. Er gab die Vorlage für Goethes gleichlautendes Theaterstück.

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